Kritik an der Glücksforschung

Eine Kritik an der Glücksforschung, die dem einzelnen Menschen Tipps für ein glücklicheres Leben geben will, gibt es einerseits aus Sicht der Sozialwissenschaften / Politikwissenschaften, andererseits aus Sicht der Philosophie und der Psychologie
  • Die Sozialwissenschaften (etwa Publikationen von Richard Wilkinson / Kate Pickett und Richard Layard) weisen darauf hin, dass ein niedriges Glücksniveau in einem Land oft das Ergebnis einer starken sozialen Ungleichheit ist: insoferne dürfte es nicht verwunderlich sein, dass gerade in den USA die Glücksforschung so stark betrieben wird, in dem das "Streben nach Glück" dem Einzelnen überlassen wird - während es in den meisten europäischen Ländern eine stärkere soziale Absicherung gibt
  • Die Philosophie - hier vor allem Wilhelm Schmid - stellt die Frage, ob Glück überhaupt ein Dauerzustand sein kann, oder ob es nicht das Wesensmerkmal des menschlichen Lebens ist, dass sich Glück und Unglück abwechseln. Weiters stellt er die Frage, ob nicht "die Unglücklichen" historisch gesehen eher etwas auf der Welt verbessert haben, denn wenn alle Menschen immer glücklich gewesen wären, lebten wir vielleicht noch auf den Bäumen ...
  • In der Psychologie war es vor allem Viktor Frankl, Erfinder der Logotherapie, der die Auffassung vertrat, das Glück könne immer nur ein Nebenprodukt eines sinnvollen Lebens sein und niemals der Sinn des Lebens selbst.


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